Keine Alexa, in die man Befehle hineinbrüllt. Keine USB-Sticks, die mit irgendwelchen Zylinderboxen verschmelzen. Kein Autotune. Keine Fast-Food-Melodien von der Länge eines Instagramreels. Kein Mindesthaltbarkeitsdatum.
Wäre Leon Muckes Album „Zuversicht“ ein einziges Musikvideo, dann gebe es uns alles, was dazu gehört: Nahaufnahmen von Gitarrenriffs, große Bühnen, vor denen bauchfreie Tops und zerschnittene Jeans im Rhythmus in die Höhe springen, Strandpartys mit großen Lagerfeuern, um die Menschen im Mondschein tanzen, Slow- Mos von sich küssenden Paaren…
Wenn sich Pearl Jam und Soundgarden auf Deutsch unterhalten würden, müsste das Gespräch rückwärts gespielt wahrscheinlich so klingen… „Zuversicht“ ist richtiger Rock – hartgespült, aufrichtig, beständig. Jedes Wort, jeder Ton, jeder Akkord ist so voller Erinnerung an eine Zeit, die mal war und an eine Zeit, die noch kommen wird, dass man sich dabei erwischt, wie man alles bereits beim ersten Zuhören mitsingt… mittanzt… und sei es nur der kleine Kopfnicker zum unfassbar starken Rhythmus. Es ist bereits jetzt der ultimative Soundtrack zu unserem Leben.
„Es wird alles gut“, „In deinen Armen“, „Drama“ – Songs, die jeden Zuhörer / jede Zuhörerin mit Lichtgeschwindigkeit auf Festivals im Geiste zerren – während die Sonne, die frischeingecremte Haut liebkost und die willkommene Abkühlung in einem nahegelegenen See auf sich warten lässt…
Ein Album, wie Musik einmal war…. Damals, als wir sie noch anfassen konnten.
– Dilâra Baskıncı